Gleich nachdem die Mitglieder des Stadtverbandes Bünde von Bündnis 90/Die Grünen am Bahnhof Utrecht Centraal ankamen, waren sie von dem Treiben auf dem großen Bahnhofsvorplatz beeindruckt. Viele Menschen zu Fuß und auf Fahrrädern teilten sich die großzügige Fläche.
Auf dem Weg zum Fahrradverleih, der ca. 500 m entfernt lag, musste die erste Hauptverkehrsstraße überquert werden. Auf dieser Hauptverkehrsstraße waren keine Autos zu sehen, sondern nur Busse (zum größten Teil mit elektrischem Antrieb) und hunderte von Fahrrädern. Natürlich hatten die Busse eine eigene Spur. Auf der Fahrradtour zum Hotel konnten durchgehend breite Fahrradstraßen oder von Straßen abgeteilte Fahrradwege genutzt werden.
Am nächsten Tag radelten die 8 Reisenden (Klaus Hesse, Dr. Elmar Holstiege, Stefanie Janßen-Rickmann, Christian und Ulrike Kowalewsky, Frauke und Hans-Jürgen Wellensiek und Ralf Wiegmann) in die Fahrradstadt Houten. In der Kleinstadt Houten leben ca. 50.000 Menschen. In den 70er Jahren war Houten ein Dorf mit knapp 4.000 Einwohnern. Seitdem hat sich Houten zu einer ausgewachsenen Stadt mit eigenem Charakter entwickelt und zugleich seinen dörflichen Charakter bewahrt. Es ist eine Stadt mit einem außergewöhnlichen Verkehrssystem, vielen Grünanlagen und einem öffentlichen Raum, der mit Sorgfalt gestaltet wurde. Das Fahrrad steht seit über 30 Jahren im Mittelpunkt der Raumordnungs- und Mobilitätspolitik Houtens. So werden 90 % der Schulwege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt, weil es so sicher und bequem ist. Außerdem zeigt Houten, dass die Kommune die Vielfalt an Lebensstilen, Zielgruppen, Wohnumgebungen und Unternehmensformen der heutigen Zeit berücksichtigen.
Die Grünen waren überrascht, dass an vielen Stellen in Houten (Utrecht) der Radfahrende Vorfahrt vor Autos haben. Die Niederländer haben die Träume der passionierten Radfahrenden in Form von Fahrradstraßen, Radspuren und geschützten Kreuzungen bereits umgesetzt. Einige Ideen sollten (könnten) auch in Bünde umgesetzt werden, damit in Bünde sicher und bequem Fahrrad gefahren werden kann. und die Bünder*innen motivieren von einem Auto auf ein Fahrrad umzusteigen.