UWG-Chef verharmlost Klimawandel

NABU-Kritik an mangelnder Ernsthaftigkeit der Bünder Klimapolitik berechtigt

Stellungnahme von Elmar Holstiege, Ratsmitglied von Bündnis 90/Die Grünen in Bünde, zu den Äußerungen des UWG-Vorsitzenden Kuschel in der Presse:

Der NABU kritisierte das mangelnde Engagement von Bünder Politik und Verwaltung in der Klimapolitik. Der Planungsausschuss hatte die Fortschreibung des Klimaschutzkonzepts vertagt und einen Klimamanager abgelehnt. Die UWG schlug zurück, warf dem NABU Unkenntnis der eingeleiteten Bünder Klimaschutzmaßnahmen vor. In der Tat gab es in Bünde Maßnahmen, die dem Klimaschutz dienen, die von Herrn Kuschel (UWG), souffliert von der Stadtverwaltung, detailliert aufgezählt werden. Auf der anderen Seite gab es auch Beschlüsse, die einen Mehrverbrauch von Energie und damit einen vermehrten CO2-Ausstoß zur Folge hatten, z. B. Bebauungspläne. Neue Häuser, nach den gesetzlichen Standards errichtet, die weit hinter dem technisch möglichen zurückbleiben, müssen beheizt werden und haben den Ausstoß von Treibhausgasen zur Folge. Ob die Maßnahmen der Stadt zu einem Mehrausstoß von Treibhausgasen oder einer Verminderung geführt haben, weiß niemand. Es ist vorsichtshalber nie errechnet worden. Dies wäre unter anderem Aufgabe eines Klimaschutzmanagers.

Der Weltklimarat hat erneut darauf hingewiesen, dass nur sehr ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen mit einer Verminderung des Klimagasausstoßes auf Null bis deutlich vor 2050 eine Temperaturerhöhung von über 1,5 – 2,0°C verhindern können. Eine solche Temperaturerhöhung würde nicht das Ende der Welt und auch nicht das Ende der Menschheit bedeuten. Für uns Menschen würde es aber ziemlich ungemütlich und auch sehr teuer, weiter zu leben: Anpassungsmaßnahmen an die erhöhten Temperaturen, Anpassungsmaßnahmen für Dürre und Starkregen, militärische Abwehr oder Aufnahme sehr vieler Klimaflüchtlinge. Nach Meinung der Experten wäre dies wesentlich teurer und ungemütlicher, als durch ernsthafte Maßnahmen gegen den Klimawandel vorzugehen. Energische Maßnahmen erfordern auch eine entsprechende personelle und finanzielle Ausstattung und eine umfassende, ernsthafte Beschäftigung mit der Materie. Wenn man es nicht für wichtig hält, den Treibhausgasausstoß in Bünde drastisch zu senken und die Klimaerwärmung zu beschränken und dazu ernsthafte, auch kostspielige Maßnahmen zu ergreifen, dann kann man sich auch einen Klimamanager sparen und so gemächlich weitermachen wie bisher.