Grün am Feldmarkfriedhof

Grüne fordern neue Entscheidung zur Bebauung am Feldmarkfriedhof

Grün am Feldmarkfriedhof
Foto: Hendrik Plooij

Am 19.07.2020 stellte die grünen Fraktionssprecherin und Bürgermeisterkandidatin Stefanie Janßen-Rickmann folgenden Antrag an den Rat der Stadt Bünde (Beratung voraussichtlich im Planungsausschuss am 27.08. um 19 Uhr im Rathaus und im Stadtrat am 03.09. um 19 Uhr (Ort noch nicht bekannt); beide Sitzungen sind öffentlich):

Antrag: Rückholung des Aufstellungsbeschlusses „Bebauungsplan Gemarkung Bünde Nr. 42 Bereich zwischen Herforder Straße und Feldmarkfriedhof“ in den Rat

Beschlussvorschlag:
Der Bereich Gemarkung Bünde Flur 6;Westgrenze Flurstück 604 (Höhe Südring), weiter ca. 40 m in nordöstlicher Richtung, dann ca. 127 m in südöstlicher Richtung, weiter in südwestlicher Richtung über das Flurstück 604 bis zur Ostgrenze Flurstück 548 (Herforder Straße), weiter in nordwestlicher Richtung entlang der Ostgrenze Flurstück 548 bis auf die Höhe Südring soll als Grünfläche ausgewiesen werden.

Begründung:
Mit der Vorlage 67/2017 wurde am 16.03.2017 im Planungsausschuss und am 30.03.2017 im Rat der Stadt Bünde der Bebauungsplan zum Zweck der Wohnbebauung für den sozialen Wohnungsbau beschlossen. Der Bebauungsplan wurde im beschleunigten Verfahren ohne Umweltprüfung nach § 2 Absatz 4 Baugesetzbuch durchgeführt.

Auf dem Grundstück stehen ökologisch wertvolle Bäume und Pflanzen. Im Rahmen der Klimaanpassung sorgen die Bäume und Hecken für Schatten und Verdunstungskühle. Auch wenn der Architektenwettbewerb eine größtmögliche Schonung einzelner Bäume oder Heckenstrukturen fordern sollte, so wird dennoch durch einen Wohnungsbau eine Vielzahl der Bäume und Hecken nicht überleben.

Von Anliegern (darunter Bewohner eines benachbarten Seniorenheims) wird die Grünfläche gern genutzt und bietet kostenlose Naherholung, welche in der wärmeren Zukunft noch nötiger sein wird.

Im Frühjahr 2017 wurde uns mitgeteilt, dass dieser Platz dringend benötigt wird, um 60 Sozialwohnungen zu schaffen. Die Entscheidung wurde ohne Beteiligung der Anwohner und im beschleunigten Verfahren durchgeführt, da dringend sozialer Wohnungsbau erforderlich sei. Inzwischen sind mehr als 3 Jahre vergangen, was im Widerspruch zu dem damals geschilderten dringenden Bedarf steht. Das Konzept Wohnen ist aus dem Jahr 2014. Sind die Zahlen noch aktuell?

Bevor weitere Fläche versiegelt, wertvolles Grün und große Bäume für immer verschwinden, sollte geprüft werden, wie hoch der Bedarf an Sozialwohnungen und an bezahlbarem Wohnraum in Bünde tatsächlich sind.

Ein auf diese Weise genau festgestellter Bedarf an zusätzlichen Sozialwohnungen ist dann aus ökologischer und sozialer Sicht nicht durch eine Bebauung einer der größten parkähnlichen Grünflächen in Bünde, sondern vielmehr durch Sanierung von Bestandsbauten (darunter BImA-Häuser), Bebauung von Baulücken und bereits versiegelten Bereichen, Förderung von Wohnprojekten (gemeinschaftliches Wohnen von Jung und Alt) und aufstockende Wohnbebauung auf Flachdächern zu erreichen. Die Stadtverwaltung ist hier gefordert kreativ und engagiert auch auf private Eigentümer zuzugehen und gemeinsame Lösungen voranzutreiben.