Standort der Stadtbücherei: Stellungnahme der Grünen

Die Stadtbücherei und das Bünder Stadtarchiv sind aktuell in der Eschstraße 50 untergebracht. Der Pachtvertrag für dieses Gebäude läuft 2022 aus. Über alle Parteigrenzen hinweg besteht Konsens, dass die jetzige Fläche der Stadtbücherei Mängel aufweist – sie nicht barrierefrei und bietet nicht genug Platz für ein erweitertes Angebot. Natürlich haben sich auch die Bündnis Grünen über einen neuen Standort der Stadtbücherei Gedanken gemacht.

Zwei mögliche Standorte werden aktuell in den Medien diskutiert. Ein Neubau auf dem Cordes-Gelände (SPD) und ein Vorschlag von der Verwaltung, der nun von der CDU adaptiert wurde, ein Neubau auf dem Gelände des jetzigen Dietrich-Bonhoeffer-Hauses.

Unsere Bürgermeisterkandidatin Stefanie Janßen-Rickmann findet es sehr bedauerlich, wenn Vorschläge der Verwaltung aus parteipolitischer Wahltaktik ausgeschlachtet und für den Wahlkampf missbraucht werden.

Wir von Bündnis 90/Die Grünen stehen allen Vorschlägen offen gegenüber, wünschen uns aber eine breitgefächerte Diskussion und eine Berücksichtigung der Bestandsgebäude der Stadt Bünde. Auch wir Grünen möchten ein modernes Medien- und Kulturzentrum, das für alle Bünder*innen gut erreichbar ist.

Kurzfristig brauchen wir einen Standort für die Stadtbücherei und Räume als Treffpunkt für die „Jungen Alten“ und anderen Bünder Gruppen, die durch den Abriss des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses heimatlos werden. Aber müssen es neue Gebäude sein? Können wir nicht die Bestandsgebäude nutzen? Gibt es größere Gebäude, die in naher Zukunft leer stehen werden? Diese Fragen müssen vor einer Entscheidung beantwortet werden. Nur dann ist eine offene und transparente Diskussion möglich.

Ein städtisches Gebäude innerhalb von 2 Jahren zu errichten, wenn weder der Standort noch die Anforderungen feststehen, ist sehr herausfordernd – wenn nicht sogar unmöglich.

Letzen Herbst plädierten wir Grünen bereits für ein umfassendes Konzept, in dem sowohl öffentliche als auch private Gebäude aufgeführt werden, bei denen zukünftig mit einem Leerstand zu rechnen sei. Dieses Konzept wie auch die vom Stadtrat beschlossene Prüfung des Cordes-Geländes ist leider bis heute noch nicht abschließend erstellt. Alle Informationen sollten in die Überlegungen mit einbezogen werden und eine Lösung gefunden werden, die für die Bünder*innen und die Stadt Bünde am sinnvollsten ist. Stattdessen wirkt es so, als würden jetzt zum Wahlkampf Neubaulösungen in Frage kommen, die sich nach der Wahl als nicht umsetzbar herausstellen oder erneut eine kurzfristige Lösung bieten.