Grün am Feldmarkfriedhof

Bünder Grüne fordern sowohl Sozialwohnungen als auch Naturschutz

Stellungnahme der Bünder Grünen vom 17.08.2020

Grün am Feldmarkfriedhof
Grünfläche am Feldmarkfriedhof (Foto: Hendrik Plooij)

Bündnis 90/DIE GRÜNEN wollen sozialen Wohnungsbau, aber die Fläche am Feldmarkfriedhof soll grün bleiben? Wie können wir dieses Ziel erreichen? Es ist zynisch den sozialen Wohnungsbau gegen den Umwelt- und Klimaschutz auszuspielen. Sozialwohnungen und eine lebenswerte Natur werden von uns Grünen parallel gedacht. Was hilft das gute Gefühl einer neuen Wohnung, wenn ich wegen der Hitze nicht mehr nach draußen will? Neubauten entwerten unversiegelte Flächen für immer.

In den letzten Jahren sind die Sozialwohnungen weniger geworden, aber Menschen die in den Sozialwohnungen leben wollen oder müssen, sind nicht weniger geworden.

Wer braucht in Bünde Sozialwohnungen? Nach dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) liegt der durchschnittliche Monatslohn nur 70 Euro oberhalb der Grenze zur Wohngeldberechtigung. Ca. 85 % der Alleinerziehenden sind wohngeldberechtigt!

Aus grüner Sicht muss auch in Bünde dringend das Angebot an Sozialwohnungen erweitert werden.

Der Beschluss aus dem Jahr 2017 Sozialwohnungen auf dem Feldmarkfriedhof zu bauen, fassten fast sämtliche Ratsmitglieder unter dem Eindruck der Hilfesuchenden, die in Deutschland und in Bünde Zuflucht suchten – eine schnelle Lösung wurde gesucht.

Inzwischen sind fast vier Jahre vergangen. Die Hitzesommer 2018 und 2019 haben den Klimawandel eindrücklich deutlich gemacht. 

Wir haben in Bünde viele Flächen, die bereits versiegelt, aber ungenutzt sind – nutzen wir die vorhandenen Flächen und vermeiden zwei neue Probleme: den fortgesetzten Sozialwohnungsmangels und weiter wachsende Flächenversiegelung.

Folgen wir Vorreitern wie der Stadt Hannover: Keine Baugenehmigung mehr in Bünde für Mehrfamilienobjekte ohne einen Anteil von 30% Sozialwohnungsfläche überall in Bünde! Somit erreichen wir, dass niemand durch seine Wohnadresse stigmatisiert wird.

Gleichzeitig schützen wir die Zukunft unserer Enkel: Keine Umwidmungen von Grünflächen in Bauland. Konzentrieren wir uns auf Flächen im Zentrum und erreichen wir gleichzeitig eine Stadt der kurzen Wege.

Im nächsten Ausschuss für Generationen und Soziales wird das aktuelle Monitoring vorgestellt. Seit Jahren liegt der Stadt Bünde ein Bericht der sozialen Lage in Bünde vor. Suchen wir uns starke Partner, die uns helfen den Mangel an sozialen Wohnungen zu mildern.

Das wäre zusammengenommen ein Schritt für eine lebenswerte Zukunft – die Versiegelung von neuen Flächen bringt nur Geld, aber Geld allein bringt keine lebenswerte Zukunft.