Demo „Bünde denkt geradeaus statt quer“

Rede unserer Fraktionsvorsitzenden Stefanie auf der letzten Demo am 10.01.22

Bünde denkt geradeaus statt quer

Geradeausdenken heißt nicht, dass wir nicht nach rechts und links schauen.

Seit zwei Jahren beschäftigt uns Corona. Wir wollen diese Pandemie nicht und einige Coronamaßnahmen nerven.

Genauso nerven einige Verkehrsregeln, dennoch halten sich die meisten Menschen daran. Denn die Gesellschaft funktioniert nur mit Regeln.

Wir sind überzeugt, dass wir diese Pandemie nur mit Fakten, die von Wissenschaftlern begründet sind, überwinden werden.

Wir können diskutieren.

Wir können streiten.

Wir dürfen demonstrieren.

Jeder darf demonstrieren.

Das ist unsere Demokratie.

Eine Demokratie, die es zu schützen gilt. In einer Diktatur, wie sie von den Maßnahmengegnern immer wieder benannt wird, leben wir nicht. Denn in einer Diktatur würden die Demonstranten niedergeprügelt werden und gar nicht über unsere Straßen gehen dürfen.

Jeder darf seine Meinung äußern, allerdings haben wir Regeln. Zu diesen Regeln gehört, dass Demonstrationen angemeldet und Verantwortliche benannt werden. Warum werden die Spaziergänge nicht angemeldet? Warum verstecken sich die Initiatoren? In vielen Städten wird Gewalt ausgeübt. Wenn Straftaten begangen werden, wenn Protest sich in das private Umfeld von Amtsträgern ausweitet, dann ist das nicht akzeptabel.

In den letzten Tagen bin ich in den sozialen Medien und in der realen Welt gefragt worden, warum wir bei dem Aufruf zu dieser Demo die Gegner der Coronamaßnahmen mit Nazis gleichstellen. Leider lassen sich viele Gegner der Coronamaßnahmen vor den Karren der Rechten spannen. In den Sozialen Medien kursieren Bilder, in denen sich die Impfgegner mit Juden gleichsetzen – das ist Verharmlosung des Holocaust und somit Nazipropaganda. Wer Nazipropaganda toleriert, ist in meinen Augen ein Nazi.

An alle, die als „Spaziergänger“ mitlaufen, weil Sie Zweifeln:

Lassen Sie sich nicht durch unhaltbare Behauptungen in fragwürdigen Kanälen verunsichern.

Lassen Sie sich nicht von einer kleinen rechtsradikalen Minderheit instrumentalisieren.

Bleiben Sie in der Mitte unserer demokratischen Gesellschaft.

Das hier in Bünde so viele Menschen, wie Sie alle auf die Straße gehen ist ein wertvolles und wichtiges Zeichen für eine wehrhafte Demokratie. Die Demokratie zu verteidigen, die unser Land und unsere Stadt so lebenswert macht, müssen wir bewahren und andere Meinungen aushalten. Aber wir müssen nicht Hetze und Spaltung aushalten, sondern in diesem Punkt müssen wir zusammenhalten und dagegen antreten.