Mehr Sicherheit für Fußgänger in Spradow

Die Ratsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN beantragt für die nächste Sitzung des Verkehrsausschusses am 17.03.2022 eine Verbesserung der Sicherheit für Fußgänger in Spradow an der Lübbecker Straße. Hier der Antrag im Wortlaut:

Beschlussvorschlag:

Die Straßenverkehrsbehörde der Stadt Bünde soll auf der Lübbecker Straße im Ortsteil Spradow zwischen
dem Kreisel an der Einmündung Meyerhofstraße ortsauswärts bis zur Stettiner Straße Tempo 30 anordnen.
Die Grünphase der Fußgängerampel soll für Fußgänger um 4 Sekunden auf 12 Sekunden verlängert
werden. Der Fußgängerüberweg soll durch bauliche Maßnahmen so gestaltet werden, so dass er für alle
Verkehrsteilnehmer deutlich erkennbar ist.

Karte der Lübbecker Straße in Spradow

Begründung:

Eltern entscheiden, ob sie die Verkehrssituation für ihre Kinder als sicher oder unsicher empfinden. PKW wurden den Sicherheitsbedürfnissen ihrer Nutzer immer weiter angepasst, während die Sicherheitsbedürfnisse der schwächsten Verkehrsteilnehmer häufig unberücksichtigt geblieben sind. Dies hält viele Eltern davon ab, Ihre Kinder auf dem Schulweg unbegleitet zu lassen. Nur eine Verkehrsumgebung, die es Eltern ermöglicht, ihre Kinder loszulassen, erlaubt Kindern die selbstständige Teilnahme am Straßenverkehr. Wie der Abholparkplatz an der Grundschule beweist, ist das zurzeit noch nicht gelungen und wird weiter nicht gelingen, wenn das Sicherheitsbedürfnis der Eltern ignoriert wird.
Nach wie vor sind viel zu viele Kinder auf das „Elterntaxi“ angewiesen, statt selbstständig den Weg Schule gehen zu dürfen!

Die Geschwindigkeit im Dorfzentrum Spradow ist – bedingt durch den Kreisel – niedrig. Aus Richtung Kreisel folgen ortsauswärts 220 Meter gerade Strecke bis zur Stettiner Straße. Unter der Annahme einer auf dieser Strecke konstanten Geschwindigkeit ergibt sich durch eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h gegenüber 50 km/h rechnerisch eine maximale Fahrzeitverlängerung von 10,6 Sekunden. Tatsächlich fällt der Zeitverlust unter Berücksichtigung des Beschleunigungs- bzw. in Gegenrichtung Abbremsverhaltens am Kreisel noch deutlich niedriger aus. In Kombination mit der (potenziellen) Fahrzeitverlängerung durch eine um 4 Sekunden verlängerte Grünphase für die Fußgänger ergibt sich also im Extremfall theoretisch eine maximale Fahrzeitverlängerung von 14,6 Sekunden. Nennenswerte Verkehrsbehinderungen oder gar Staus sind durch diese Maßnahmen nicht zu erwarten. Eine bauliche Gestaltung des Überwegs würde kenntlich machen, dass Spradow, das bisher in zwei Teile, nördlich und südlich der sehr dominanten Lübbecker Straße zerfällt, eine Ortschaft bildet.

Unter ökologischen Gesichtspunkten dürfte sich diese Maßnahme zudem neutral bis klimapositiv auswirken. Tempo 30 vermindert bekanntermaßen die Häufigkeit und Intensität von Beschleunigungsund Bremsvorgängen, spart somit Ressourcen und sorgt für eine gesteigerte Lebensqualität.