Podiumsdiskussion Mehr Regionalität wagen

Bericht: Podiumsdiskussion „Mehr Regionalität wagen“!

Podiumsdiskussion Mehr Regionalität wagen

Am 07.06.2022 diskutierten im kleinen Saal des Stadtgartens in Bünde Vertreter aus Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie, Handel und Verwaltung mit Bündnis 90/DIE GRÜNEN über „Mehr Regionalität wagen“.

Teilnehmer waren:

  • Julia Wehrmann (Edeka, Geschäftsführung)
  • Gerhard Flachmeier (Bio-Landwirt)
  • Norbert Burmann (Kreis Herford, Dezernent)
  • Michael Stücke (Landwirt, Schäferei)
  • Jens Müller (Landwirt, Schweinemast)
  • Jens Mork (Schlachterei Gocksch, Betrieb)
  • Gordon Gocksch (Schlachterei Gocksch, Vertrieb)
  • Moderation: Stefanie Janßen-Rickmann (Bündnis 90/DIE GRÜNEN)

Stefanie Janßen-Rickmann wies einleitend darauf hin, dass Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Februar beim Besuch eines konventionellen Schweinemast-Betriebs erfahren haben, wie hoch der ökonomische Druck auf diese Branche geworden ist. Dieser Druck sei noch erhöht worden durch die Ukraine-Krise, gestörte Lieferketten und die Inflation. Dieses hätte sogar dazu geführt, dass bei einem Landwirt im Münsterland die Spargelernte vernichtet wurde, weil sie rentabel nicht mehr verkäuflich gewesen sei.

Deutlich wurde in der Diskussion, dass die Prozesse der Lebensmittelversorgung komplex sind. Es wurde darüber gesprochen, dass Regelungen vereinfacht werden müssten, um mehr Regionalität zu erreichen. Notwendig sei auch der Erhalt der regionalen Infrastruktur, z.B. der Schlachthöfe und Getreidemühlen.

Einig war sich das Podium, dass Lebensmittel wertgeschätzt werden müssen. Oft fehle das Wissen über ihre Entstehung und Zubereitung. Hofbesichtigungen für Kitas und Schulen, Tage der offenen Tür werden angeboten, aber nicht wie erwartet nachgefragt. Aus Sicht des Podiums sollte das Fach Hauswirtschaft/Ernährung an allen weiterführenden Schulen unterrichtet werden. Auch der Einzelhandel könnte die Verbraucher noch mehr informieren.

Bündnis 90/DIE GRÜNEN in Bünde wirbt dafür, im Kreis Herford eine Markt- und Potentialstudie Agrar- und Ernährungswirtschaft zu beauftragen, wie sie im Kreis Lippe durchgeführt wurde. Zusatzlich sollte die Stelle eines Kümmerers für das Thema „Mehr Regionalität in unserer Lebensmittelversorgung“ im Kreis geschaffen werden.