Die grün-schwarze NRW-Landesregierung ermöglicht durch den neuen Erlass zu Erneuerbaren Energien mehr Chancen für Freiflächen-Photovoltaik im Land, z. B. entlang von Fernstraßen und Bahnstecken. Auch in Bünde brauchen wir zur Erreichung der Klimaziele deutlich mehr Photovoltaik – auf Dächern, aber auch auf geeigneten Freiflächen. Die Bünder GRÜNEN greifen nun diesen Erlass auf und beantragen die Prüfung vor Ort in Bünde. Der Antrag wird voraussichtlich am 13.02.2023 im Umwelt- und Klimaausschuss in öffentlicher Sitzung im Rathaus behandelt. Hier der volle Antragstext:
Beschlussvorschlag:
Die Stadtverwaltung prüft anhand des LEP-Erlass Erneuerbare Energien vom 28.12.2022 die Möglichkeiten, die sich hierdurch für Freiflächen-Solarenergieanlagen im Bünder Stadtgebiet ergeben.
Begründung:
Im Erlass des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen zur Auslegung und Umsetzung von Festlegungen des Landes-entwicklungsplans Nordrhein-Westfalen im Rahmen eines beschleunigten Ausbaus der erneuerbaren Energien (Wind- und Solarenergie) (LEP-Erlass Erneuerbare Energien) vom 28. Dezember 2022 wurde u.a. die Flächenkulisse für Freiflächen-Solarenergieanlagen entlang von Bundesfernstraßen und überregionalen Schienenwegen erweitert.
Freiflächen-Photovoltaikanlagen (FFPV) ermöglichen ein Vielfaches des Energieertrags pro Hektar wie beispielsweise Energiemaisflächen. 1 ha FFPV würde ermöglichen mehr als 10 ha Energiemaisfläche freizusetzen für Nahrungsmittel oder Naturhaushalt. Zudem können FFPV für Pflanzen und Tiere im Gegensatz zu ökologisch armen Maisflächen zu wertvollen Biotopen werden. Entsprechende Projekte gibt es im Kreis Herford beispielsweise auf dem Reesberg (umgesetzt) oder in Herford-Diebrock (geplant). Auch die EWB plant bereits eine erste Anlage im Bünder Stadtgebiet.
Im Klimaschutzkonzept der Stadt Bünde heißt es: „Auch Photovoltaik-Freiflächenanlagen können lage- und situationsabhängig entwickelt werden und einen Beitrag zur Treibhausgas-Minderung leisten.“ (S. 21) Weiterhin: „Es wird deutlich, dass hinsichtlich des Ausbaus der erneuerbaren Energien die größten Treibhausgas-Einsparpotenziale in Bünde in den folgenden Bereichen zu finden sind: […] Stromerzeugung mittels Freiflächen-Photovoltaik (18,1 Tsd. t CO2eq/a bzw. 16 %)“ (S. 47).
Desweiteren: „Durch Installation von fünf PV-Freiflächenanlagen (mit durchschnittlich je 800 kWp installierter Leistung) bis zum Jahr 2030 und 10 weiteren Anlagen bis 2050, also einer Ausschöpfung des Potenzials von ca. 28 % könnte – mittel- bis langfristig betrachtet – eine THG-Einsparung von 7 Tsd. t CO2eq/a bis 2030 und ca. 16,6 Tsd. t CO2eq/a bis 2050 in Bünde erreicht werden.“ (S. 51-52).
Auch eine Bürgerbeteiligung an Freiflächen-Solarenergieanlagen wäre denkbar, um Bünderinnen und Bündern die direkte Teilhabe an der Energiewende vor Ort zu ermöglichen.
Daher erscheint es opportun die Möglichkeiten, die sich durch den neuen Ministerialerlass für Bünde bieten, zeitnah zu prüfen.